Hirsche fotografieren

Zur Brunftzeit an der Zugspitze

Röhrende Hirsche hatte ich, bis zu diesem Abend im Oktober, noch nie zuvor gesehen. Um ehrlich zu sein, hatte ich in freier Wildbahn überhaupt noch nie irgendwelche Hirsche gesehen. Die imposanten Tiere mit den tiefen, kräftigen Rufen haben mich wahnsinnig beeindruckt wie sie damals aus allen Richtungen über die Bergkämme zusammen kamen. Es ist schon etwas anderes, wenn sich immer mehr Tiere in einem Talkessel einfinden umzu röhren, zu posieren und letzten Endes mit ihren großen Geweihen lautstark aufeinander zu krachen. Als wenn sie ruhig in einem Gehege herumstehen und grasen.

Wir übernachteten damals am Steinernen Hüttl, einer kleinen Hütte oberhalb von Leutasch auf der Südseite der Mieminger Kette. Wir wollten am nächsten Tag über das sogenannte Gatterl bei Ehrwald wandern und dann weiter hinauf zur Zugspitze steigen.
Wie schon gesagt, Hirsche kannte ich nur aus dem Wildpark. Dann standen sie hinter einem Zaun auf einer Wiese herum. Einen Laut hat da nie einer von sich gegeben und gekämpft haben sie auch nicht. Diese hier waren da anders. Zuerst habe ich sie gar nicht gesehen, nur aus diversen Richtungen gehört. Einer von ihnen fing an zu rufen und die anderen antworteten. Als es dann dunkel wurde sah man nur noch vereinzelt Schatten und manchmal Silhouetten auf einem der umliegenden Bergkämme. Später knallte es dann ab und an, wenn sich die Tiere mit ihren Geweihen verkeilten und miteinander kämpften. Dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen die Tour zu wiederholen um das Schauspiel erneut zu beobachten. Der Wirt der Hütte hatte die Saison zwar leider schon beendet aber das Wetter war gut und die Nächte auch noch nicht so kalt, so dass ich einfach mit dem Schlafsack in der Nähe der Hütte übernachten konnte. Die ganze Nacht röhrten die Hirsche und mit der Zeit konnte ich die verschiedenen Stimmen und Richtungen einigermaßen erkennen.
Von der Terrasse der Hütte hat man dann beinahe eine komplette Rundumsicht auf den gesamten Kessel, in dem die Hütte steht. Und wenn morgens die Sonne im Osten aufgeht fallen die ersten Strahlen des Tages vorbei an der Hohen Munde in das Gaistal und färben es in ein warmes Licht. Wenn es dann hell geworden ist und sich die Hirsche von der anstrengenden Nacht erholen, fangen an den Hängen hinter der Hütte die Murmeltiere zu pfeifen an und man kann an den Hängen auch noch den Gämsen zusehen.











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